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Der Knoten: Verbindlichkeit, Regeln und Struktur
Individuellen Voraussetzungen gerecht zu werden bedeutet, sich die Frage zu stellen, welche allgemeinen Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit sich alle individuell aber auch in der Gemeinschaft entwickeln können. Aus dieser Grundfrage heraus entstehen gemeinsame Erwartungen von Rahmenbedingungen und damit Regeln und Abläufe. Wir versuchen, möglichst wenige Regeln aufzustellen (’less is more’ – Prinzip) und diese dabei möglichst als Gebote zu formulieren. Es hat immer erste Priorität, die Schüler eher auf einer Coaching-Ebene als auf einer Polizisten-Ebene aufzufangen und so ressourcenorientiert einer möglichen Frustration durch ein Nicht-Gelingen des Einhaltens von Regeln vorzubeugen. Verbindlichkeit bedeutet, sich bei Abmachungen auf einander verlassen zu können, auch in komplexen Situationen. Gelingt dies nicht, wird die gegenseitig erwünschte Verhaltensweise ergründet mit der Frage, wer oder was dazu beitragen könnte, dass es bei der nächsten ähnlichen Situation wieder gelingen kann. Nicht selten werden so weitere Schritte von den SchülerInnen selbst festgelegt und sind dadurch wirksamer. Oberstes Knoten-Prinzip ist es, positive Veränderungen zu betonen (lösungsorientiert) anstatt Unerwünschtem die Aufmerksamkeit zu schenken (problemorientiert).
Der Baum: Leistung - Wirksamkeit - individueller Erfolg
An der itw beurteilen wir die Leistung der Schülerinnen und Schüler anhand folgender Kriterien: wahrnehmbare Anstrengung, fachliche Exaktheit und Denktiefe. Die Verknüpfung einer Beurteilung mit der geleisteten Anstrengung fördert das Erleben von Wirksamkeit und stärkt das Selbstbild. Mit dem Ansinnen, die Komplexität des Denkens und die dabei erzielten Fortschritte sichtbar zu machen, unterstützen wir die kognitive Entwicklung. Dieser integrale Ansatz berücksichtigt die individuellen Voraussetzungen der SchülerInnen auf umfassende Weise und zeigt Entwicklungen differenziert auf. Wenn Schülerinnen und Schüler Verantwortung übernehmen für ihr eigenes Lernen, müssen sie herausfinden können, was ihre persönlichen Ziele sind und wo sie im Moment stehen. Damit sie ihre eigene Fortschritte messen können innerhalb eines Rahmens (und sich nicht mit anderen Schülern vergleichen) benutzen wir in jedem Fach ein Kompetenzraster basierend auf dem European Framework. Dieses umschreibt klar die erwünschten Kompetenzen in den verschiedenen Fächern und wird als Referenz für eigene Leistungen benutzt. Mit neuen Schülerinnen und Schülern führen wir einen Standorttest durch, der zeigt, wo sich die SchülerInnen in den verschiedenen Fächern bewegen. Schülerinnen und Schüler können dann entscheiden, ob sie besser anhand eines Buches, eines Web-basierten Lernprogramms (z.B. Duolingo oder Kahn Academy) arbeiten oder doch lieber von einer Lehrperson instruiert werden möchten. Jede Schülerin und jeder Schüler braucht vielleicht etwas anderes. Dass Schüler mitbestimmen trägt dazu bei, dass sie sich bewusst mit ihrem eigenen Lernen, mit Leistungsnachweisen und mit persönlichen Entwicklungen auseinanderzusetzen und so motivierter arbeiten.
Der Handshake: Sozialverhalten, Respekt und Umgang mit Menschen - Gewaltfreie Kommunikation als verbindende Sprache
Lehrerinnen und Lehrer, Administrationsverantwortliche, Assistent/innen und Zivildienstleistende bilden zusammen das itw-Team. In der Kommunikation legen wir grossen Wert auf eine wertschätzende und verbindende Sprache. Die vielfältigen Begegnungsmöglichkeiten an unserer Tagesschule geben uns allen viele Trainingsgelegenheiten, um auf authentische Weise mit Worten Brücken zu bauen. Auch mit unseren SchülerInnen trainieren wir diese Art des Kontaktes, dies ganz besonders in den «Giraffenwochen», in welchen die wirksame und authentische Form der Kommunikation im Vordergrund steht. Gewaltfreie Kommunikation (GFK) ist eine klare Sprache, die objektiv Gefühle, Situationen und Menschen beschreibt, ohne sich selbst oder andere zu bewerten, ohne zu interpretieren, ohne Werturteile. Das Ziel der GFK ist es, mit sich und anderen in einen Kontakt zu treten, der zu wechselseitigem Verständnis führt und eine Verbindung (wieder)herstellt. Konflikte werden bei uns nicht aus dem Weg gegangen, sondern beispielsweise in Kreisgesprächen mit allen Beteiligten in einer Opfer- und Täterlosen Atmosphäre besprochen. Die Bedürfniskärtchen, die SchülerInnen in ihrem Etui oder ihrer Brieftasche immer bei sich tragen, unterstützen sie dabei, ihre Bedürfnisse zu formulieren und auszudrücken, was sie brauchen, um herausfordernde Situation zu lösen.


